The future is now – Autonomer VOLK-Gepäckschlepper am Flughafen Stuttgart
„The future is now“ heißt ein Song der amerikanischen Punk-Rock-Band „The Offspring“. Sicherlich dachte deren Texter beim Schreiben der Lyrics nicht im Entferntesten an Gepäckschlepper – obwohl wir wohl annehmen dürfen, dass die Bandmitglieder auf ihren ausgedehnten Tourneen fast täglich auf den Flughäfen dieser Welt unterwegs sind. Auf dem Flughafen Stuttgart bekämen Sie derzeit etwas ganz Besonderes zu sehen: Dort hat nämlich soeben das Zeitalter des autonomen Fahrens begonnen.
Ein von VOLK entwickelter autonomer Gepäckschlepper absolviert auf dem baden-württembergischen Landesflughafen erste Tests unter Realbedingungen. Erprobt werden das Navigieren zu einem bestimmten Ziel, das Spurhalten auf den vorgeschriebenen Fahrwegen, das Erkennen von Hindernissen, das selbständige Bewältigen von Kreuzungsverkehren und Vieles mehr. Bestimmte Strecken auf dem Vorfeld kann das Fahrzeug schon jetzt selbständig zurücklegen. Damit das alles funktioniert, verfügt die Zugmaschine über mehrere 3D-Kameras und Laserscanner, mit deren Hilfe es sich in seiner Umwelt orientieren kann. Ein hochgenaues GPS-System ermöglicht es, die jeweilige Position mit maximal zwei Zentimeter Abweichung zu bestimmen. Das entspricht in etwa der Größe einer 50-Cent-Münze und es gibt wohl nur wenige menschliche Fahrer, die für sich in Anspruch nehmen können, derart präzise zu rangieren. Aus Sicherheitsgründen sitzt derzeit zwar noch ein Fahrer hinter dem Steuer. Doch der kann eigentlich die Hände in den Schoß legen.
Die Entwicklung autonomer Abfertigungsfahrzeuge ist besonders herausfordernd, weil am Airport schwierige Verkehrsbedingungen herrschen und sich die Geräte in komplexe Arbeitsprozesse integrieren müssen. Das Testfahrzeug und die in Stuttgart durchgeführten Fahrversuche sind Teil des Projektes „SmartFleet – autonome Nutzfahrzeuge für den sicheren und effizienten Vorfeldeinsatz“. Es wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Dazu haben der Flughafen Stuttgart und VOLK ein Konsortium gebildet, dem auch der Spezialfahrzeughersteller Aebi Schmidt angehört, der sich der Automatisierung des Winterdienstes widmet. Die Kooperation ist auf drei Jahre angelegt. Im Fokus stehen aber nicht nur technische Fragestellungen. Untersucht werden auch die Effekte der neuen Technologie auf das Arbeitsumfeld und die Möglichkeiten, den Mitarbeitern des Bodenverkehrsdienstes die körperlich schwere Arbeit unter oft widrigen Umweltbedingungen zu erleichtern.
„Es freut mich wirklich sehr, dass der Landesflughafen und wir als baden-württembergisches Unternehmen gemeinsam mit dieser neuen Technologie vorangehen“, sagte VOLK-Geschäftsführer Dr. Matthias Baur anläßlich eines gemeinsamen Pressetermins in Stuttgart. Die Zusammenarbeit beider Partner hat bereits in der Vergangenheit Innovationen den Weg geebnet: So erforschte man im Rahmen der Forschungsprojekte efleet und Lifleet gemeinsam die Möglichkeiten zur Umstellung der Vorfeldflotte auf Elektroantrieb. Damit wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Flughafen Stuttgart als einer der ersten großen Airports in Deutschland seine Gepäckabfertigung vollständig auf Elektroantrieb umstellen konnte. Die umweltfreundliche Gepäckschlepperflotte des Flughafens besteht heute aus VOLK Elektroschleppern des Typs EFZ 30 NT ULR und EFZ 30 NT ULR Li.
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